Dienstag, 13. Mai 2014

Episode 20 - Singapur

Finale in Singapur. Wir schlagen unser Lager in Little India auf: Kleine Straßen, kleine bunte Häuser und kleines Hotelzimmer. Die Dusche ist über dem Klo angebracht. Praktisch, da kann man gleich zwei Dinge auf einmal erledigen.
In Little India, das so anders ist als der Rest von Singapur, fühlen wir uns schnell wohl und zu Hause und haben zudem ein paar leckere Food-Courts um die Ecke.




Singapur ist eine hypermoderne Stadt. Straßen und Gehwege blitzsauber, der Verkehr läuft gesittet und ruhig durch die Hochhausschluchten oder Shoppingmeilen. 


Wir besuchen Chinatown mit großen Erwartungen und werden enttäuscht. Anders als unser lebendiges und authentisches Little India ist Chinatown zum reinen Touristenviertel mutiert mit viel Kitsch und wenig Charme. Spannend sind lediglich die chinesischen Medizinläden. Verena kauft Wundermittel für besseren Schlaf (das auch gleichzeitig noch entgiftet und für Schönheit sorgt), das sie sich nachts auf die Fußsohlen kleben muss. 
Das Highlight in Chinatown ist dagegen die Buddha-Zahn-Pagode. Ein mehrstöckiger buddhistischer Tempel mit tausenden Buddhafigürchen und einer heiligen Reliquie - Buddhas Zahn eben.



Faszinierend ist die Gegend um die Marina Bay. Die in den letzten Jahren entstandenen Bauwerke, das Marina Bay Sands Hotel, der Singapur Flyer (das größte Riesenrad der Welt) und v. a. die Gardens-by-the-Bay wirken wie aus den Fantasie eines Science-Fiction-Autors entsprungen. In den botanischen Gärten mit seinen künstlich-stilisierten Riesenbäumen und den futuristischen Konservatorien fühlt man sich fast wie auf einem anderen Planeten.






Im Singapur Flyer sehen wir uns das ganze von oben an. Singapur bleibt auch von dort faszinierend und ein würdiger Schlusspunkt für unsere Reise.



Freitag, 9. Mai 2014

Episode 19 - Langkawi

"Wohnen im Freigehege" - so hätte unser Hotel problemlos unsere Dschungelhütte beschreiben können. Für die vorletzte Etappe unserer dreimonatigen Tour durch Südostasien wählten wir die malaysische Insel Langkawi und eine Unterkunft, die definitiv in einem abgelegenen Teil derselben lag - umgeben von Regenwald und mit allem Getier, was dazu gehört. Und: Neben den ganzen bisherigen eher "einfacheren" Unterkünften ließen wir es uns hier in einem Ressort mit allem Komfort so richtig gut gehen! 5 Tage lang genossen wir den Strand, die hoteleigenen Restaurants und den großen Pool und verbrachten den lieben langen Tag damit, zu schwimmen, zu lesen oder um Muscheln zu suchen. 





Da wir Langkawi zur Regenzeit besucht haben, mussten wir uns mit vielen Wolken und gelegentlichen Gewittern auseinandersetzen, die einen in kürzester Zeit völlig durchnässten. 



Das absolute Highlight aber: Die vielen, vielen Tiere, die wir direkt vor unserer Haustür beobachten konnten! Süß schielende Brillenaffen, beeindruckende Nashornvögel, kleine Eidechsen und große Warane, fliegende Lemuren, flinke Schlangen, bunte Geckos, lärmende Grillen und aggressive Makaken - hier war alles dabei! Leider auch unfassbar viele Moskitos, die mich täglich auf dem Heimweg zu unserer abgelegenen Hütte auf dem Berg überfallen haben (persönliches Highlight: Der Stich einer Tigermücke in mein rechtes Augenlid).








Trotzdem war es ein tolles Erlebnis, abends mit der Taschenlampe (und einer nach Jasmin stinkenden Räucherspirale gegen fliegendes Getier) auf dem kleinen Balkon zu sitzen und den Geräuschen des Regenwalds zu lauschen!



Samstag, 3. Mai 2014

Episode 18 - Georgetown, Penang

Malaysia empfängt uns mit Blitz und Donner. Nach rund 4 Stunden Flug mit Zwischenstopp in Bangkok sind wir in Georgetown auf der Insel Penang angekommen. Und hier ist es nicht nur 10 Grad heißer als in Hanoi, es gibt auch gelegentlich kräftige tropische Gewitter. Da geht was. 

Georgetown wirkt weniger lebendig und pulsierend als die anderen südostasiatischen Städte, die wir bislang besucht haben. Wie Hoi An auch ist die Altstadt Weltkulturerbe, aber nicht so konsequent kitschig wie das putzelige vietnamesische Städtchen. Irgendwie zwischen drin. Die Straßen werden wieder von Autos dominiert, es gibt weniger Mopedgeknatter und die Altstadtstrassen sind oft wie ausgestorben. Uns fehlt eindeutig das Gewusel.




Malaysia ist überwiegend muslimisch. Hier auf Penang mischen sich die Kulturen. Neben den Moscheen findet man christliche Kirchen, hinduistische oder buddhistische Tempel und v.a. zahlreiche bunt geschmückte chinesische Clan-Häuser. 
Der Besuch einer Moschee bedeutet für Verena rein in den Tschador. Bei über 30 Grad kommt sie in dem Ganzkörperkostüm ganz schön ins Schwitzen.




Eine der Altstadt-Attraktionen in Georgetown ist Streetart. Wir machen uns auf die Suche nach den schönsten Stücken und werden auch schnell fündig.




Beim Abendessen in einem der Foodcourts auf der Straße finden wir dann das vermisste Gewusel wieder. Kleine mobile Garküchen bereiten leckere Dinge zu, von denen man oft nicht so genau weiß, was es ist. Jede hat ihre Spezialität. Man bestellt einfach bei mehreren irgendwas zu essen und bekommt es dann an seinen Platz geliefert. Auf Papptellern, Plastikstühlen, rings um der Trubel - da fühlen wir uns dann doch wieder wohl. 



Mittwoch, 30. April 2014

Episode 17 - Hanoi

"Ihr werdet merken, die Menschen in Hanoi sind reservierter und weniger freundlich, wenn ihr durch die Stadt spaziert, fühlt ihr euch wie Eindringlinge in einem fremden Gebiet und im Restaurant zahlt ihr dasselbe wie im Süden, die Portion ist aber nur noch halb so groß". So oder so ähnlich wurden von unserer Reisebekanntschaft in Can Tho und von unserem Touristenbuch über Vietnam auf Hanoi im Norden des Landes vorbereitet - und haben etwas völlig anderes vorgefunden: Sehr offene Menschen, unglaublich nettes Hotelpersonal und eine authentische, warmherzige Stadt. Keine Spur von Reserviertheit oder schlechter Laune! Nur an der Sache mit der Portionsgröße ist vielleicht etwas dran :)





In den drei Tagen, die uns für die Erkundung der Stadt zur Verfügung standen, spazierten wir zum Temple of Literature, einer der ältesten Universitäten des Landes. Hier wurden schon um 1000 nach Christus junge Menschen in den Lehren Konfuzius' unterrichtet. Dort tummelten sich allerdings während unseres Besuches neben vielen vielen vielen Touristen auch zahlreiche aufgebrezelte Asiatinnen, die in der besonderen Atmosphäre der Anlage für kitschige Fotos posierten.




Am ersten Abend besuchten wir eine "Ca Tru"-Veranstaltung (ausgesprochen wie "Katschu"), die alte vietnamesische Oper. Im ganzen Land gab es vor ein paar Jahren nur noch 40 professionelle Ca Tru-Musiker und Sänger; erst in der letzten Zeit organisierte sich eine Art Verein, der sich um die Erhaltung der alten Kunst kümmert. Junge Schüler werden nun von den alten "Stars" unterrichtet, bevor die schon sehr betagte Generation ausstirbt. Am Ende der kleinen Veranstaltung mit etwa 15 Personen in einem alten Tempel durften die Zuhörer auch selbst die Instrumente ausprobieren - eine Aufforderung, die sich mein mitreisender Musikethnologe nicht zweimal sagen ließ :)



Am letzten Tag wollten wir uns das "French Quarter" der Stadt - also das französische Viertel Hanois - ansehen. Meine Vorstellung: Enge, verwinkelte Gassen, Patisserien und Bäckereien, kleine Cafés, schmiedeeiserne Balkone. Die Realität: Breite Straßen, moderne Häuser, teure Läden - also eher Champs Elysees als Altstadtviertel. Ein Kontrast zu unserer Wohngegend, in der wir uns dann nach den paar Tagen in Hanoi doch mehr zuhause gefühlt haben!