Montag, 24. März 2014

Episode 8 - Don Khon

Wir hatten uns viel Ruhe versprochen, aber Don Khon ist ein aufstrebendes Paradies. Statt stille  Stunden in der Hängematte auf unserer Veranda gibt es tagsüber Kreissäge und Baulärm von der Baustelle nebenan. Don Khon ist eine der "4.000 Inseln", ganz im Süden von Laos, Kambodscha ist nur einen Steinwurf entfernt. 

Die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis. In Pakse steigen wir in einen "Local Bus" - LKW-Ladefläche mit 3 Sitzbänken und Verdeck. Es wird voll. Die ersten 120 Kilometer sitzen wir eingequetscht zwischen Menschen, Gepäck, Gemüse und Federvieh in Säcken (lebend, versteht sich). Die Chefin (wie so oft in Laos geben die Frauen den Ton an) hat Verena ins Herz geschlossen. Die bietet ihr auf den Fahrt von ihrem Baguette an und streichelt ihr gelegentlich über's Knie als wollte sie sagen: "Es ist nicht mehr weit, Schätzchen!" An einem Zwischenstopp kommen von allen Seiten überfallartig Marktfrauen angerannt und bieten lautstark ihre Waren an: Gegrillte Hühnchen, Reis und Gemüse, Getränke und saure Mangos. Wir lassen die Hühnchen aus und kaufen eine Mango mit salziger Chilipaste für die Fahrt - erfrischend lecker.  Nach 3 Stunden steigen wir um in ein Langboot, das uns nach Don Khon bringt. 




Und dann doch. Es gibt sie, die paradiesische Ruhe, das Wegdösen auf Hängematten und Seele-Baumeln-lassen. Man muss sich nur ein wenig anstrengen hinzukommen. Am 2ten Tag auf Don Khon mieten wir uns Fahrräder und fahren zu dem Tad Somphamit Wasserfällen, den größten in Südostasien. Der Mekong tost zwischen den Felsen hindurch, ein schönes Schauspiel.





Ein paar Meter weiter dann die Oase. Eine kleine Bar mit Pagoden, Liege- und Hängematten und dem entsprechenden Namen: Oasis. Wir verbringen ein paar Stunden dort am Mekong-Stand und dösen in einer der Pagoden. So hatten wir uns das vorgestellt. 



Anschließend begeben wir uns auf die schweißtreibende Fahrt zur Südspitze der Insel entlang der alten Eisenbahntrasse, die die Franzosen angelegt haben. Von der einstigen Verladestation hat man einen schönen Blick über den mächtigen Mekong. Wir beobachten ein paar Kinder beim Planschen und werden von einer Kuh abgeschleckt. Schließlich vertreibt uns ein allzu aufdringlicher Jungbulle, der es auf mein Fahrrad abgesehen hat.




Nach 4 km Fahrt bei glühender Hitze über die Schotterpiste sind wir wieder in unseren kleinen Dorf und genießen das Abendessen in einem der Strassenlokale, aufmerksam beobachtet vom Hausaffen "Sidney".


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen