Sonntag, 27. April 2014

Episode 16 - Halong Bay

Nach einen kurzen Flug und einer kurzen Nacht in Hanoi fahren wir in ca. 4 Stunden nach Halong am Golf von Tonkin. Das Wetter hier im Norden Vietnams ist mittelprächtig: regnerisch trüb wie im deutschen Herbst, aber mit 29 Grad schwül warm. 
Unsere Minikreuzfahrt in der Halong Bucht unternehmen wir auf der Victory Star, einer modernen Junke mit Platz für 42 Passagiere. Wir beziehen unsere Kabine mit kleinem Balkon im unteren Deck und los geht's durch das Labyrinth der 1969 Felseninseln der UNESCO Weltnaturerbestätte. 


Trotz (oder vielleicht gerade wegen) des leichten Nebels wirkt alles märchenhaft verwunschen. Außer den leisen Tuckern unserer Bootsmotoren hört man fast nichts, gelegentlich die Rufe von Vögeln oder Affen von den geisterhaft vorbeiziehenden Inseln.
Insgesamt sind wir 2 Tage und eine Nacht auf dem Schiff.



Verena wird von dem unablässigen sanften Geschaukel leicht seekrank  und sie hat etwas Bedenken die  Nacht an Bord zu überstehen ohne die Fische zu füttern. Superpep Reisekaugummis, ein leckeres Mittagessen und das mehrgängige "Galadinner" an Bord helfen zum Glück!



Unser erster Stopp ist eines der schwimmenden Dörfer in der Bucht. Eine freundliche Bewohnerin rudert uns mit einem Bambusboot durch das Dorf. Rund 300 Menschen leben hier auf einfachen Holzflößen vor allem von Fischfang und Perlenzucht. Ein paar Dorfknirpse liefern sich ein Bootswettrennen mit uns. Irgendwo erzeugt ein Generator Strom und von der Dorfkneipe schallt vietnamesischer Pop durch die Bucht. 





Anschließend schwimme ich eine Runde. Eigentlich will ich unser ankerndes Boot umrunden, werde aber von der Bootscrew mit Trillerpfeife zurückgepfiffen. Ich soll schön in dem Areal bleiben, das sie überblicken können. Während ich schwimme machen einige Crewmitglieder unrhythmisch Lärm auf großen Trommeln direkt auf dem Wasser und ich frage mich die ganze Zeit ob sie damit wohl die Haie vertreiben wollen. 

Am Abend erklärt uns der Koch, wie man Fresh Springrolls zubereitet und jeder darf sich sein eigenes Exemplar rollen. Vor dem Galadinner am Abend angeln wir noch eine Runde. Ich fange nur eine Qualle, aber Verena zieht einen kleinen Tintenfisch aus dem Wasser (und hat dann tagelang ein schlechtes Gewissen, weil er sie mit "großen Augen aus dem Plastikeimer anstarrt" während er seine letzten Atemzüge macht). Und ja: es gab unter anderem auch Tintenfisch zu essen.




Nachts ankern wir in einer ruhigen Bucht mit 6 anderen Booten und am nächsten Tag müssen wir schon früh aus den Federn. Um 6:45 gibt es Tai Chi auf dem Oberdeck, danach einen Kaffe und eine Stunde später ankern wir in der Nähe der Sung Sot Höhle. Die Sung Sot ist die zweitgrößte bislang entdeckte Höhle in den Karstfelsen von Halong Bay und erst seit 1999 für Besucher geöffnet. Diese strömen aber nun in Massen in die riesigen Hallen. Unsere Reiseführerin zeigt uns die wichtigsten Tropfsteinformationen und was man darin sehen kann: die heiligen Tiere (Drache, Löwe, Schildkröte etc.), Figuren und andere "Dinge", die sie zum Kichern bringen.




Nach einer knappen Stunde in der Höhle gehen wir wieder an Bord und schippern langsam und gemütlich - wobei wir ausgiebig Brunchen - zurück zum Hafen. Sogar die Sonne zeigt sich zum Abschluss flüchtig.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen